Allein auf dem Jakobsweg? Oder in einer Gruppe pilgern? Das macht einen grossen Unterschied. Meine Gedanken. 

Ob jemand in einer Gruppe unterwegs sein will, oder allein, ist eine sehr persönliche Entscheidung. Eine allgemeine Empfehlung kann es nicht geben. Ich kann hier nur von meinen persönlichen Vorlieben berichten. 

Ich bin gerne allein auf dem Jakobsweg unterwegs. Pilgern bedeutet für mich, auf meine Bedürfnisse, auf meine (Lebens-)Fragen, meine Ängste und Hoffnungen zu fokussieren; die oft laute Aussenwelt abzuschotten und in die Stille abzutauchen. Dadurch schärft sich die Wahrnehmung für das Innenleben ebenso wie für die Feinheiten der Umgebung. Den kleinen Schmetterling am Wegesrand, das Wiegen des Getreides im Wind oder die Verzierungen an einer romanischen Kirche, all das übersieht man leicht, wenn man zu zweit oder mit einer Gruppe unterwegs ist. Zu schnell verfällt man beim Wandern mit mehreren Personen ins Schwätzen und schottet sich dadurch von der Umwelt ab. Wer viel mit anderen im Gespräch ist, überlagert die eigenen Fragen, die beim Pilgern an die Oberfläche drängen.

Wer mit einer festen Gruppe pilgert, ist zudem weniger offen für Begegnungen mit anderen Pilgern.Trotz meiner Vorliebe fürs Alleine-Laufen ist der Austausch mit Menschen aus der ganzen Welt ein wichtiger Bestandteil meiner Pilgerfaszination. Dann mag es vorkommen, dass ich mit anderen Pilgern ein paar Stunden oder vielleicht sogar ein paar Tage gemeinsam unterwegs bin. Aber irgendwann erwacht wieder der Wunsch, allein weiterzuziehen. 

Aber auch mir ist es passiert, dass ich mich Hals über Kopf verliebt habe. Aber das ist eine andere Geschichte … 😉 

Alleine aufzubrechen, fällt vielen Menschen nicht leicht.

Nur Mut: Es ist eine wunderbare Erfahrung!

Write A Comment

Ich freue mich über Kommentare, Fragen, Anregungen. Danke :-)