Spanien ist ein Paradies für Leckermäuler und Geniesser. Das sind die besten Restaurants in Santiago de Compostela..
Wenn man sich auf dem Jakobsweg hauptsächlich von preisgünstigen Pilgermenüs ernährt, mag man den Eindruck haben, in Spanien sei die Küche langweilig und eintönig. Aber genau das Gegenteil ist der Fall: Die spanische Küche zählt zur besten Europas. Und Galicien ist da keine Ausnahme. Hier im Nordwesten kann man herrlich schlemmen. Der Fokus liegt auf Fisch und «mariscos», Meeresfrüchte. Denn vor den Küsten Galiciens werden nicht nur Venus-, Enten- und Schwertmuscheln gesammelt, sondern auch Miesmuscheln und Austern gezüchtet. Galicien hat sich mittlerweile sogar zum grössten Produzenten von Miesmuscheln weltweit gemausert. Und zu all den Muschelvarianten kommen Krabben, Krebse, Seeigel und allerlei Fische. Und wer lieber Fleisch isst: In der Region werden fünf lokale Rinderrassen gezüchtet, die exzellentes Fleisch produzieren. Nur Vegetarier und Veganer haben es etwas schwer. Aber auch Fleischloses findet immer mehr Eingang in die Küchen der Restaurants. Und da den Spaniern gutes Essen sehr wichtig ist (und sie die grösste Pilgergruppe ausmachen), bieten die Restaurants in Santiago eine sehr gute Qualität an. Spätestens in Santiago, ist es Zeit, den Pilgermenüs abzuschwören! Es gibt so viel mehr zu entdecken. Das sind die besten Restaurants in Santiago de Compostela.
Mercado de Abastos – schlemmen auf Galicisch
Am Rande der Altstadt liegt der Gemüse-, Fleisch- und Fischmarkt Mercado de Abastos, in dem nicht nur die lokale Bevölkerung einkauft, sondern auch die Chefs der Restaurants täglich ihre Zutaten aussuchen. Einer der Hallen wurde zu einer «Gourmet-Strasse» mit mehreren Restaurants umgewandelt. Hier findet man das gesamte Spektrum der galicischen Küche, von der Gemüsesuppe Caldo Gallego bis zu Pulpo a la feira, Krake auf Galcische Art. Krake gekocht oder grilliert ist gewissermassen das galizische Nationalgericht. Wer nicht vegetarisch oder vegan lebt, sollte das zugegebenermassen etwas unästhetische Gericht unbedingt mal probieren! Die Atmosphäre in der Markthalle ist gemütlich-locker – ideal für ein Mittagessen (die Halle schliesst um 15:30 Uhr).
Lume – sternenreiche Tapas
Direkt am Markt befindet sich das Restaurant Lume – ein Ableger des Sternerestaurants A Tafona der galicischen Chefin Lucia Freitas. Wer nicht die 90+ Euro für ein Degustationsmenü in ihrem Michelinsterne-Restaurant ausgeben möchte, isst im Lume genauso lecker. Zwar ist die Menüs ab 35 Euro (ohne Wine- Paring) für spanische Verhältnisse immer noch im oberen Preissegment, aber es lohnt sich. Auf den Teller kommen traditionelle Galicische und spanische Tapas, welche Lucia kreativ interpretiert hat. Es empfiehlt sich, zu reservieren. luciafreitas.es
A Noiesa – stilvoll traditionell
In der Restaurant-Gasse Rúa do Franco befindet sich das A Noiesa. Das Interieur ist modern, dekoriert mit typischen Holzutensilien aus einer galicischen Küche. Das Menü bietet geschmackvoll angerichtete Klassiker aus Land und Meer in einer hohen Qualität. Ich empfehle einige kleiner Raciones als Vorspeise und zum Hauptgang entweder ein Entrecote vom galicischen Rind oder Pulpo (Krake), der zuerst gekocht und dann auf dem Grill leicht knusprig angebraten wurde. anoiesa.com
A Maceta – international lecker
Direkt am Camino in der Rúa de San Pedro (wo die älteren, niedrigeren Häuser anfangen) liegt das Restaurant A Maceta. Der Eingangsbereich sieht nicht sehr einladend aus, aber im Hinterhof befindet sich nicht nur ein schöner Garten, sondern auch noch ein weiterer geschmackvoller Speiseraum. Auf der Karte finden sich nicht die klassischen galicischen Gerichte, sondern Meeresfrüchte mit internationalem Einfluss (natürlich finden sich auch Fleischgerichte und Vegetarisches.) Ich empfehle die sehr leckeren Sashimes von Thunfisch und Forelle. amaceta.com
El Mesón Do Pulpo – voller Lokalkolorit
Ein authentisches (Essens)-Erlebnis ist ein Besuch in der El Mesón Do Pulpo in der Rúa de Vista Alegre ausserhalb der Altstadt (nach dem Franziskaner Kloster noch etwa 1,5 Kilometer). Wie der Name verrät, geht es hier um galicischen Pulpo und sonstiges Meeresgetier. Wer nicht auf «Fischiges» steht, braucht sich nicht hierhin aufmachen. Das Ambiente ist schlicht. Touristen und Pilger verirren sich so gut wie gar nicht in das Restaurant, sondern nur Bewohner des Stadtviertels – gerade deswegen mag ich den Spot. Die Preise sind niedrig, den Hauswein gibts aus der Tonschale. Was will man mehr?
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