Bevor man auf dem Camino Portugues startet, sollte man ein paar Tage in Porto einplanen: Die Stadt ist schlichtweg herrlich! Das sind die Highlights von Porto.

Porto hat zu einer der beliebtesten Citydestinationen der iberischen Halbinsel gemausert, die es mit solchen All-Stars wie Barcelona, Bilbao oder Lissabon aufnehmen kann. Bis vor einigen Jahren lag die 230 000-Seelen-Stadt allerdings noch abseits der Touristenströme – die historischen Viertel waren schlicht zu unattraktiv, da viele Bewohner in moderne Quartiere umgezogen waren. Die Politik hat reagiert und ein Investitionsprogramm aufgelegt. Häuser wurden renoviert, neue Geschäfte und Bars beleben nun die Altstadt-Gassen.

Endlich wird Portos Altstadt, die Ribeira, seinem Unesco-Welterbe-Titel wieder gerecht. Verschachtelte Häuser, die sich wie Legosteine den Hügel hochziehen, enge Gassen, versteckte Plätze und an fast jeder Ecke eine barocke Kirche. Das klassische Baumaterial der Region ist grauer Granit, viele Häuser wurde allerdings bunt verputzt oder mit Azulejos verkleidet, den typischen blau-weissen Kacheln. Und für noch etwas ist Porto berühmt: den Wein aus dem nahen Douro-Tal und den Portwein, dem die Stadt sogar ihren Namen vermacht hat. Und wo es guten Wein gibt, sind Top-Restaurants nicht weit: Porto zähl nebst Lissabon zur besten Adresse für Foodies in Portugal. 

Das sind meine Highlights von Porto

Ponte Dom Luís I

Kein Wunder, dass die zweigeschossige Brücke zwischen Porto und Vila Nova de Gaia aussieht wie ein halber Eiffelturm. Gebaut wurde die Brücke von einem Schüler Gustave Eiffels. Drüberlaufen ist ein Muss. Und zur Belohnung gibts in Vila Nova eine Probetour durch einen Portweinkeller!

Camino Portugues

Gewusst? Was ist Portwein?

Was haben Bordeaux in Frankreich Jerez de la Frontera (Spanien) und Porto gemeinsam? Sie haben einem Getränk ihren Namen gegeben – auch wenn die Lautverschiebung von Jerez zu Sherry nicht ganz so eindeutig ist. Und was für Bordeaux Wein und Sherry gilt, stimmt auch für den Portwein: Die Produktion ist auf eine kleine Region begrenzt. So dürfen die Trauben für den Port nur aus drei Regionen im oberen Duoro-Tal stammen. Von den etwa 80 verschiedenen Traubensorten der Region, werden nur 30 zur Herstellung verwendet. Bei einem Port handelt es sich um einen sogenannten «fortifizierten» Wein, also einem Wein, dessen Reifung durch die Zugabe von hochprozentigem Alkohol gestoppt wird. Heraus kommt ein getränkt mit einem Alkoholgehalt von 16 bis 22 Volumenprozent. Ausgebaut wird ein Portwein über mehrere Jahre in Fässern und Flaschen. Grundsätzlich werden zwei Portwein-Typen unterschieden. Der «Ruby» reift sowohl im Fass und in der Flasche und hat ein Aroma, das an dunkle Beeren erinnert. Ein «Tawny» reift nur in Holzfässern verschiedener Grösse und weist ein komplexeres Aroma auf (und ist deshalb auch meist etwas teurer).

Bahnhof Porto São Bento

Portugal ist berühmt für seine Azulejos, die blauen Kacheln voller Motive, Geschichten und Legenden. Sehr schöne Kachel-Motive finden sich im Hauptbahnhof.

Livraria Lello

Die Livraria Lello wurde mehrfach zur schönsten Buchhandlung der Welt gekürt. Mit ihrem Jugendstil-Design und der grossen Freitreppe ist sie eine wahre Sehenswürdigkeit. Der Besucher-Andrang ist so gross, dass für einen Besuch mittlerweile 8 Euro verlangt werden, die man als Gutschein für ein Buch anrechnen lassen kann. Die Buchhandlung ist einmalig – ich bin mir aber nicht sicher, wie ich die Sitte des «Eintrittstickets» finden soll … Adresse: R. das Carmelitas 144

Die Kathedrale

Da der Camino Portugues an der Kathedrale beginnt, ist ein Besuch schon fast ein Muss. Immerhin ist die «Sé do Porto» das wichtigstes sakrales Bauwerk Portos aus dem 12. Jahrhundert – ein Meisterwerk der Romanik und Gotik. Der Eintritt kostet einen Obolus. Manchmal werden kostenlose Konzerte gegeben, bei denen man Sightseeing und Hörgenuss verbinden kann.

Europa weiss wohl, wo Portugal liegt, doch ich wage weiterhin zu bezweifeln, dass dieses Europa weiss, was Portugal ist.

José Saramago, portugiesischer Literatur-Nobelpreisträger

Cafe Santiago

Wen man auf dem Jakobsweg ist, gehört ein Stopp im Café Santiago einfach dazu. Spezialität des Hauses sind Sandwich Francesinha, eine Kalorienbombe aus zwei Scheiben Toast, zwei Steaks, Wurst, Ei und Pommes und das alles mit Käse überbacken. Danach hat man genug Energie für einen ganzen Wandertag. Adresse: R. de Passos Manuel 226

Highlights Porto

Flor de Bragança

Ein kleines, authentisches Restaurant, das leckere Gerichte zu günstigen Preisen anbietet. Nicht weit entfernt vom Hotel Poet’s Inn. Adresse: Arquitecto Nicolau Nasoni 16

Übernachtungstipp: Poets Inn

Wer ein paar Sightseeing-Tage in Porto verbringen möchte, für den lohnt es sich eine günstige Pension, da die Pilgerherbergen etwas ausserhalb des Zentrums liegen. Porto bietet eine grosse Bandbreite an Unterkünften an, die allerdings in der Hauptsaison ziemlich teuer werden können. Ich empfehle das gemütliche The Poets Inn, das geschmackvoll eingerichtete Zimmer bietet (teilweise mit Gemeinschaftsbad). Vom Hotel aus sind alle Sehenswürdigkeiten zu Fuss zu erreichen. The Poets Inn liegt direkt am Jakobsweg. Wenn man aber die Küstenvariante wählt (siehe meine Etappeneinteilung), ist die Lage am Camino nicht relevant. Adresse: Rua dos Caldeireiros 261

Escondidinho do Barredo

Der Eingang ist unauffällig und die Einrichtung schlicht – aber die Gerichte so deftig und schmackhaft wie portugiesisch traditionelle Küche sein sollte. Hierhin verirren sich wenige Touristen, obwohl da Restaurants hinter der touristischen Uferpromenade liegt. Mein Lieblingsrestaurant in Porto. Adresse:  R. dos Canastreiros 28

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