Was ist die beste Jahreszeit für den Jakobsweg? Immer! Es kommt nur auf die eigenen Vorlieben und die perfekte Vorbereitung an.

Die gute Nachricht vorneweg: Der Camino kann das ganze Jahr über begangen werden. Die beste Jahreszeit für den Jakobsweg hängt sehr stark von den eigenen Vorlieben ab – und natürlich von der entsprechenden Vorbereitung.

Die untenstehenden Beschreibungen gelten für den Camino Frances in Spanien, kann aber im Grossen und Ganzen auch auf Frankreich und andere spanische Jakobswege übertragen werden.

Was ist die beste Jahreszeit für den Jakobsweg?

Winter
Im spanischen Winter fallen die meisten Niederschläge (aber man kann natürlich auch Perioden mit herrlichem Sonnenschein erwischen!). In den höheren Lagen, beispielsweise in der Mesata, fällt dann auch mal Schnee. Es haben meist nur die öffentlichen Herbergen geöffnet (und oft wird erst die Heizung angeworfen, wenn ein Pilger kommt). Sprich, man ist mit der Etappenplanung nicht sehr flexibel. Ausserdem sind alle Bars, Restaurants und Läden, die nur für die Pilger da sind, geschlossen. Es kann sehr einsam werden im Winter auf dem Camino. Und die Pilger, die man trifft, haben meisten schon mehrere Wege hinter sich. Das gibt eine besondere Atmosphäre, die ich sehr liebe. Aber, wer sich das erste Mal auf den Weg macht, für den man die reduzierte Infrastruktur vielleicht eine Herausforderung sein. Für «Anfänger» ist die Zeit zwischen Ostern und etwa Ende September die einfachste.

Frühling
Ab Ostern beginnt die Saison auf den Jakobswegen. Dann machen die Herbergen, die Läden, Bars und Restaurants wieder auf – die Planung ist also wieder einfach. Es kann immer noch etwas feucht sein, aber dafür ist Nordspanien so grün und blumenbunt wie sonst nie mehr im Jahr und schon herrlich warm. Der schönste Monat im Frühling ist der Mai. Die Anzahl der Pilger steigt, ist aber immer noch moderat. Wer weniger Pilger treffen, schon eine gute Infrastruktur haben und die Hitze vermeiden will, ist in dieser Jahreszeit genau richtig.

Sommer
Der Sommer ist die Zeit der Extreme auf den Jakobswegen: die meisten Pilger, die grösste Hitze, die vollsten Herbergen. Ganz klar: Im Juli und August hat fast ganz Europa Sommerferien, dementsprechend voll ist es dann auch auf dem Camino. Das kann aber auch zu tollen Begegnungen mit Mitpilgern aus der ganzen Welt führen. Die Hitze kann ein Problem sein (meist Temperaturen über 30 Grad), aber die Tage sind lang, es ist trocken: Das Leben auf dem Jakobsweg ist einfach und schön!

Herbst
Die Pilgermassen nehmen wieder ab und im September und teilweise im Oktober ist es noch angenehm warm und trocken. Der September ist vielleicht einer der schönsten Monate auf dem Jakobsweg ( und wird daher in den letzten Jahren auch immer beliebter). Aber ab Ende September, spätestens ab Ende Oktober, machen viele Herbergen wieder zu, weil es sich für die privaten Anbieter schlicht nicht mehr lohnt. Und die kirchlichen Herbergen können zu dieser Zeit kaum noch Freiwillige aufbieten. Auch Restaurants und Co. sind spätestens ab Ende Oktober geschlossen. Je später im Jahr, desto schlechter wird also die Infrastruktur und die Planung wird komplizierter.

Fazit: Ich war schon in allen Jahreszeiten unterwegs und liebe sie alle. Aber wer nicht in der Hochsaison gehen will, sollte – wie eigentlich bei allen Ferien – in den Randzeiten im Frühling oder Herbst unterwegs sein. Von Ostern bis Ende September ist die Infrastruktur am besten. 

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