Tägliches Wandern bei Wind und Wetter, Gebirgspässe und manchmal sengende Hitze: Pilgern auf dem Jakobsweg ist anstrengend. Die gute Nachricht: Der Camino ist für jedermann machbar. Das sind die körperlichen Voraussetzungen für den Jakobsweg.

Um auf dem Jakobsweg zu pilgern, muss man kein Ausnahmeathlet sein. Jeder mit einer durchschnittlichen Kondition kann sich den Rucksack umschnallen und losmarschieren. Denn der Weg ist gleichzeitig der beste Fitnesstrainer. Je länger man unterwegs ist, desto leistungsfähiger wird der Körper. Es verblüfft mich immer wieder, wie schnell sich der Körper auf die ungewohnte Belastung einstellt, Muskeln aufbaut und die Ausdauer steigert. 

Lange Trainingseinheiten zur Vorbereitung sind nicht nötig! Natürlich erleichtert es die ersten Pilger-Tage, wenn man regelmässig wandert und mit dem Rucksack unterwegs ist, aber es ist keine Voraussetzung. 

Wichtig ist, dass man seine körperlichen Voraussetzungen realistisch einschätzt und dementsprechend seine Etappenlänge wählt – insbesondere in den ersten Tagen.

Wer kaum wandert oder Sport treibt, sollte zu Beginn eine Etappenlänge von etwa 20 Kilometern anpeilen. Etwa nach einer Woche ist der Körper schon so fit, dass 25+ Kilometer keine grosse Sache mehr sind. 

Eins lässt sich dennoch nicht vermeiden: Schmerzen. Bis sich der Körper auf das stundenlange Wandern mit einem Rucksack eingestellt hat, zwickt es hie und da – aber auch das geht vorbei! (Siehe auch meinen Text zu den gesundheitlichen Problemen auf dem Jakobsweg.)

Auch Vorerkrankungen sind in vielen Fällen kein Hindernis. Mir sind auf den verschiedenen Jakobswegen Menschen mit Krebsleiden, Schlafapnoe, Prothesen und nach Herzinfarkten begegnet. Aber natürlich gilt: Wer unter einer chronischen Krankheit leidet, sollte sich unbedingt mit seinem Arzt beraten. 

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