Am Ende des Jakobsweges können Pilger ein Pilgerzertifikat beantragen. Was ist die Pilgerurkunde und wofür steht sie?
Die «Compostela», wie die Pilgerurkunde auf Spanisch heisst, ist die offizielle Bestätigung, dass man den Jakobsweg absolviert hat. Als Mindestvoraussetzung muss man die letzten 100 Kilometer zu Fuss, auf einem Pferd oder die letzten 200 Kilometer mit dem Velo zurückgelegt haben. Die Länge der zurückgelegten Strecke beweist man mit dem Pilgerausweis. Alles dazu findest du in meinem Text zum Pilgerausweis.
Der lateinische Text auf dem Dokument bescheinigt zudem, dass man die Kathedrale von Santiago und die Reliquien des Heiligen Jakobus besucht hat – mit entsprechender Ehrfurcht und christlicher Gesinnung.
Die Compostela wird nur an Pilger ausgegeben, die sich aus christlichen oder spirituellen Motiven auf den Weg gemacht haben. Deshalb wird beim Formular im Pilgerbüro in Santiago wird nach der Motivation gefragt. Wer andere Gründe angibt, bekommt stattdessen eine Urkunde, welche die abgeleisteten Kilometer angibt.
Ob man das Häkchen bei den «religiösen Absichten» setzt, auch wenn man aus allen möglichen anderen Gründen gepilgert ist, nur um die Compostela zu erhalten, muss jeder für sich entscheiden.
Auch wenn ich mittlerweile einige Compostelas besitze, den Pilgerausweis mit all den Stempeln der Etappenorte erzählt im Nachhinein die interessantere Geschichte.
Die Compostela bekommt man nur im Pilgerbüro in Santiago (unweit der Kathedrale hinter dem Luxushotel Parador in der Rúa Carretas 33). Vor dem Eingang muss man mit einem QR-Code seine Daten und die Beweggründe ausfüllen, erhält eine Nummer und wird dann zu einem Schalter aufgerufen